SC Ketsch – SC uBu 0.5 : 7.5

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Erst einmal vielen Dank an Uwe Bohne, der nach langer Zeit mal wieder spielte. Uwe strahlt am Brett Souveränität und Ruhe aus, das überträgt sich natürlich auch auf die Mannschaft.
Nach dem grottenschlechten Saisonverlauf wollten wir endlich etwas reißen, deswegen ging es in Top-Besetzung nach Ketsch.

ketsch

An 5 spielte ich gegen Florian Schrepp, ein ehrgeiziger junger Spieler mit Siegeswillen. Auf das Brett kam die Moderne Verteidigung, Schwarz fianchettiert sofort und übt Druck auf das Weiße Zentrum aus. Die Partie plätscherte lange Zeit wie ein Winterbächlein im fahlen Mondenschein vor sich hin, bis die Strömung endlich etwas rauher wurde. Aktionen auf der h-Linie und heranstürmende Bauern auf f+e zwangen den Gegner in die Defensive, schließlich musste Schrepp eine Figur geben und stand auf Verlust. Nach dem Motto „Die Hoffnung stirbt zuletzt (sie stirbt aber, das können Sie mir ruhig glauben) fischte er noch etwas im Trüben, das Endspiel war dann klar gewonnen, im Skat spricht man da von einer „Oma“.

An 6 Jürgen Lutz gegen Annette Schrepp, ein scharfes Gambit. Traumvariante mit Überführung des Turms via a-Linie auf brutal gefährliche Felder, direkter Angriff auf den König. Der Drops war schnell gelutscht. Ein sehr aggressives Gambit, man muss es genau kennen, ein ungenauer Zug und Ende Gelände.

Uwe Bohne stand an 4 auf Gewinn. Wenn man sich so lange Zeit in Schach-Abstinenz übt, fehlt einfach etwas Routine, so etwas wird dann leicht übersehen. Trotzdem war dieser ½ Punkt für den ganzen Spieltag sehr wichtig, eigentlich der Match-Point. Nochmals vielen Dank Uwe, und hoffentlich bis bald.

Schönes Gambit diesmal von Sven Hermann gegen Andreas Leinenbach. Alles richtig gemacht und das Ding ganz bequem nach Hause geschaukelt, ach, was für ein schöner Spieltag!

Start-Ziel-Sieg für Marcus gegen Heinz Sessler und seine Englische Eröffnung. Erfrischendes Schach, logisch und mit sehr guter Eröffnungskenntnis. Genau so macht man das. Schon nach relativ kurzer Zeit war die weiße Stellung nicht mehr zu halten.

Wolfgang Henn an 7 mit guter Leistung, ich glaube es ist in seinem Sinne, wenn ich dazu nicht viel schreibe, die offensichtliche Überlegenheit spricht für sich.

Klaus Brück an 8 mit gewohnt guten Scorer-Qualitäten! So reihte sich Punkt an Punkt, Sieg an Sieg, bis zum Ende wurde noch an Brett 1 gekämpft.

Herm – Weiler. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Weiß an Brett 1 mit einem Remis zufrieden gewesen wäre. Gegen Wolfgang Weiler in Hochform ist dieser Plan einen Tick zu optimistisch. Die Stellung auf dem Brett sehr kompliziert, sehr komplex. Für meinen Geschmack sah der Springer von Weiler etwas aktiver, etwas mobiler aus. Wolfgang ist einfach ein klasse Spieler, der auch noch nach vielen Stunden am Brett hochkonzentriert seine Pläne verfolgt, ich finde so etwas sehr beeindruckend, Gratulation Wolfgang, ein wunderbarer Sieg.

Auch in der Höhe ist das Ergebnis verdient, uBu hatte einiges wieder gut zu machen, das ist auf ganzer Linie gelungen.

Mathias

Über den Autor: Mathias Guthmann schreibt unter anderem für kulinarische Zeitschriften und den Schachsport. Seine Essays und Kurzgeschichten haben eine hohe Reichweite und werden in verschiedensten Fachmagazinen, auch international, publiziert. In der freien Wirtschaft berät der Autor eine Firma zu PR-Strategien.

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