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Mission Impossible

Wir durften am 1. Spieltag gleich zum Branchenprimus nach Eppingen reisen. Deren „Dritte“ stieg letzte Saison aus der Landesliga ab. Aufgrund ihrer Kaderstärke wäre alles andere als ein direkter Wiederaufstieg  eine Enttäuschung für die Kraichgauer.

von Jürgen Lutz

Somit war uns bereits vor dem Spieltag klar, dass dies ein ganz schwerer Brocken werden dürfte. Positiv stimmten uns dennoch zwei Dinge. Zum einen debütierte unser starker Neuzugang José, zum anderen traten wir auch an den anderen Brettern nahezu in Bestbesetzung an.

Und tatsächlich sah es zwischenzeitlich, aufgrund der Partieverläufe, so aus, als könnten wir etwas zählbares aus Eppingen mitnehmen. Leider kam es dann doch anders…

Zunächst gingen wir mit 0:1 in Rückstand. Zacharias ( Brett 3 ) hatte sich taktisch „versprochen“ und musste die Segel streichen. Gegen einen so starken und erfahrenen Gegner ist dies aber kein Beinbruch!

Danach gabs ein Remis durch Klaus ( Brett 8 ). Er neutralisierte mit Schwarz Stellung und Brett und somit schipperten beide in den Remishafen.

Zu diesem Zeitpunkt standen wir aber an den Brettern 1 ( Wolfgang ) und vor allem 5 ( meine Wenigkeit ) und 6 ( Wolle ) klar besser. Außerdem wussten wir, dass Marcus ( Brett 4 ) immer für einen Sieg gut ist. Somit wäre viell. sogar ein 4,5 : 3,5 für uns drin gewesen, da die restlichen Bretter ausgeglichen standen.

Aber die Zähigkeit der Eppinger, ein Produkt aus Spielstärke und Erfahrung, machte uns dann doch einen Strich durch die Rechnung.

Jedoch waren zunächst wir mit jubeln dran. Wolle gelang heute, an Brett 6, eine taktische Meisterleistung, welche er in einem sehenswerten Königsangriff vollendete – Ausgleichstreffer!

Nachdem ich den „Totschlag“ am Brett nicht fand, die Figuren meines Gegners waren paralysiert, ebenso stand seinem Monarchen das Wasser bis zum Halse, wickelte ich aus einer Gewinnstellung falsch ab und es entstand eine Stellung aus zwei Türmen, Läufer und 4 Bauern gegen Dame, Springer und 3 Bauern. Objektiv muss ich sagen, dass die resultierende Stellung für mich verloren gewesen wäre, aber mein Gegner revanchierte sich und ließ mich ins Dauerschach entkommen. Vermutlich hatten beide heute nicht den ganzen Punkt verdient, somit war das Remis vermutlich ein gerechtes Endprodukt.

Jetzt, beim Stand von 2:2 lief dann binnen einer halben Stunde leider alles gegen uns. Nacheinander verloren Wolfgang ( 1 ), José ( 2 ) und Mischa ( 7 ). Dabei erging es Wolfgang ähnlich wie mir, er fand einfach nicht den „letzten“ Zug, der die Partie zu seinen Gunsten entschieden hätte. Stattdessen wurde er sogar noch ausgekontert und musste aufgeben.

José wehrte sich lange mit Schwarz gegen seinen erfahrenen und starken Gegner. Leider konnte auch er seine Stellung nicht halten und musste letztlich die Niederlage eingestehen. Er hatte heute einfach ein undankbares Debüt, indem er gleich einen so dicken Brocken vorgesetzt bekam. Er wird seine Punkte für uBu noch holen, da bin ich mir ganz sicher!

Mischa wehrte sich tapfer und aktiv im Endspiel, viell. wäre bei völliger passiver Erwiderung der halbe Punkt drin gewesen ( die nachträgliche Analyse wird es zeigen ), letztlich brachte jedoch sein Gegner das Endspiel nach Hause.

Beim Stand von 2:5 gegen uns spielte nur noch Marcus an Brett 4. Er hatte, aus meiner Sicht, ein vorteilhaftes Springerendspiel mit Bauern auf dem Brett. Vor allem dank eines starken Freibauern sah ich viel Potential, dass er seinen Gegner noch lange und erfolgreich kneten könnte. Zur Verblüffung aller ließ Marcus jedoch den Abtausch selbigem zu und die Partie verpuffte schnell ins Remis. Letztlich ein ungefährdetes Schwarzremis, also kein Weltuntergang.

Mit 2,5 Brettpunkten ging es dann wieder zurück nach Karlsruhe. In meiner Wahrnehmung war die Niederlage einen Tick zu hoch, wenn auch verdient.

Hier noch die Einzelergebnisse im Überblick:

SC Eppingen 3 1988 SC uBu Karlsruhe 1851 5,5 2,5
Sandmeier, Toni 2149 Weiler, Wolfgang 1954 1 0
Dekan, Hans 2103 Blanco Villalba, José Francisco 2135 * 1 0
Heinl, Achim 2026 Heck, Zacharias 1772 1 0
Gass, Ulrich 1998 Krug, Marcus 2076 1/2 1/2
Seiler, Josef 1985 Lutz, Jürgen 1863 1/2 1/2
Götz, Markus 1953 Henn, Wolfgang 1893 0 1
Frenznick, Thomas 1849 Rausch, Mischa 1613 1 0
Geiger, Wolfgang 1838 Brück, Klaus 1787 1/2 1/2

* Fide Elo

 

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Mathias

    An Brett 8 noch 1838, das sagt alles, Titel passt!

  2. Hanno

    uBu II :
    Auch wir durften gegen den Favoriten, dem Absteiger aus der Bezirksklasse mit selbsternanntem Ziel Aufstieg von Post/Südstadt, an die Bretter und haben immerhin 2,5 Punkte erkämpft. Vorher erhofften wir weniger, da der DWZ – Durchschnitt der Mannschaft ca. 200 Punkte höher war und das wurde natürlich auf den Einzelpartien auch so dargestellt.
    Es war sogar bisschen mehr drin, da Rodrigo und Herbert lange gleichwertig standen und am Schluss vielleicht die längere Erfahrung der Gegner zum Gewinn reichte.
    Max, Thomas und ich erspielten jeweils Remis, Tao war wieder unüberwindbar und gewann souverän seine Partie.

    Eine tolle Mannschaftsleistung und ein Gewinn an Erfahrungen rundeten wir im Vogelbräu ab.

  3. Hanno

    sorry, sogar fast 300 DWZ Unterschied !

  4. Max

    wenn das Spiel den Titel „Mission Impossible“ trägt, was leistet dann die zweite Mannschaft? 😀
    Wenn wir so weitermachen, schaffen wir den Klassenerhalt…
    Denn bisher haben wir in jedem Spiel fast doppelt soviele Punkte geholt wie erwartet.

    Besonders Topscorer Tao mit einem aktuellen DWZ-Plus von 70 Punkten und einer Leistung von Ü1900 ist einfach Wahnsinn. Und das dicke DWZ-Plus in zwei Spielen…

    Weiter so… 🙂

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