„Noch lachen sie!“, sage ich leicht ironisch, als wir kurz vor der Begegnung mit Ettlingen 3 vor deren Spiellokal dieses Foto machen. Es ist als Scherz gemeint, gehen wir doch nach DWZ-Punkten als klarer Favorit ins heutige Rennen. Doch wir alle sind deutlich angespannt. Der mögliche Aufstieg ist so nah, nur noch drei Begegnungen entfernt. Schaffen wir den Sprung in die Landesliga?
Ein besonders spannender Wettkampf um Brettpunkte nimmt seinen Lauf. An Brett 3 gewinne ich zuerst und erleichtert werde ich von den anderen beglückwünscht. In meiner Partie gab es zunächst wechselseitige Chancen, doch dann passiert meinem Gegner ein folgenschwerer Fehler und er verliert eine Figur. Wenige Züge später folgerichtig die Aufgabe.
In der Zwischenzeit spielt Marcus an Brett 1 seinen Gegner regelrecht an die Wand. Dieser hatte mit Schwarz eine Eröffnung gewählt, die nur 0,01% der Meisterspieler wählen. Sowas hat seinen Grund. Wir führen 2:0.
Aber die Ettlinger zeigen Kampfeswillen. Die Partien an Brett 7 und 8 von Carsten und Michael verlaufen unglücklich für uns. So Tage gibt’s. Beide müssen sich am Ende geschlagen geben. Es steht damit 2:2.
Andrej an Brett 4 hat in der Zwischenzeit zu optimistisch ins Endspiel abgewickelt. Obwohl er noch eine ganze Weile Remis-Chancen hat, findet sein Gegner am Ende einen Gewinnweg. Damit steht es 2:3 aus unserer SIcht. Ein Nervenkrimi zeichnet sich ab.
Sehen wir uns die Begegnung an Brett 6 an: Wolle hat die klar bessere Position und den stärkeren Läufer. Jetzt ringt er seinen Gegner mit anfänglich einem Bauern mehr gnadenlos im Endspiel nieder. Gegen einen routinierten Spieler wie Wolle ist in dieser Situation kein Kraut mehr gewachsen.
Es steht 3 zu 3. Die verbleibenden zwei Partien sehen eigentlich beide gut für uns aus. Aber Schach kann demütigend sein.
Markus an Brett 2 knetet ein remises Endspiel. Leider überreizt er die Stellung und dem Gegner gelingt ein plötzlicher Durchbruch. Es kommt dabei auf ein einziges Tempo an! Doch leider muss sich Markus dabei geschlagen geben. Jetzt liegt enormer Druck auf der letzten Partie. Es steht 3:4. Die Ettlinger haben das Mannschaftsunentschieden schon sicher.
An Brett 5 stand Gerd lange Zeit klar auf Gewinn. Er kämpfte seinen Gegner regelrecht nieder, hat schließlich das klar gewonnen Endspiel auf dem Brett. Doch es gibt noch kleine Remischancen, und … oh nein! Tatsächlich stehen sich am Ende nach zähem Kampf nur noch die nackten Könige gegenüber. Für einen Schachspieler unnötig zu sagen: das Spiel ist aus. Remis. SC uBu I hat damit leider das erste mal in dieser Saison Punkte abgegeben und verloren. Glückwunsch an Ettlingen für diesen harten Kampf!
Für uns heißt es jetzt aufstehen, Krone richten, weitergehen. Die direkte Begegnung mit Pfinztal I in 2 Wochen wird wohl die Entscheidung bringen: Können wir den ersten Platz der Liga halten? Unsere Mannschaft hat es verdient.
Gut Holz, uBu!
guter Artikel, schlechtes Ergebnis, c’est la vie…
Danke, Mathias! Ja, an diesem Tag war Schachgöttin Caissa uns nicht wohlgesonnen 😉