Wiesental und uBu trennen sich mit einem Remis

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Vielleicht hätten wir in dieser Begegnung mehr erreichen können oder gar müssen. Individuelle Fehleinschätzungen, falsch behandelte Eröffnungen, Gewinnstellungen die leichtfertig aus der Hand gegeben wurden,  all diese Faktoren rechtfertigen letztendlich ein leistungsgerechtes Remis, damit können wir einigermaßen leben.

von Mathias Guthmann

Brett 1, Volker Widmann gegen Wolfgang Weiler, darf man diese Partie als Klassiker bezeichnen? Statistischer Hintergrund fehlt mir, jedenfalls zwei große Namen, zwei erfahrene Spieler. Am Sonntag aber eine klare Sache, unser Mann setzte sich brachial durch, ungewohnt schnell, gewohnt sicher.

An 2 Krug gegen Martus. Zu Anfang ein starker Auftritt von Marcus, dann eine Fehleinschätzung, verfrühter Aufmarsch des b-Bauern. Adieu Gewinn-Träume, Remis, so eines, das man gerne gleich wieder vergisst.

Gratulation an Moritz Kühner, der gegen seinen Gegner Andreas Schmitt (+300 DWZ!!), ein wunderbares Remis erkämpfte, bravissimo!

Werner Ams hatte gegen Wolfgang Henn an 6 keine Chance. Mit einer Qualität weniger auf Gewinn zu spielen, das ist nun einmal den Meistern vorbehalten, das braucht einen Plan, das braucht Rechentiefe, das braucht einfach Klasse. Die fehlte ein klein wenig am Sonntag bei Ams, klar nach Hause geschaukelt von Henn.

Ein Schock war die Partie Frank Rothardt gegen Jürgen Lutz an 5. Ein kurzer Blick auf das Brett reichte aus, um die Gewinnstellung unseres Mannes zu diagnostizieren. 2 gegnerische Springer sahen gefährlich aus, waren dennoch Zinnsoldaten. 2 schlechte Züge schmissen die Partie weg, dabei war der Sieg so greifbar nahe.

Mischa an 7 gegen Heinz Martus. König offen, brutaler Angriff, verloren. Ich finde, er schlägt sich trotzdem großartig, Mischa spielt mutig und überlegt, nur eine Frage der Zeit, bis sich nachhaltige Erfolge einstellen.

An 4 spielte ich gegen Hubert Heilig (DWZ 1802). Keine Meisterleistung, weder von mir noch von Hubert. Eigentlich total niveaulos, Kaffeehaus-Schach, Sonntagspartie, Schattenboxen. Vielleicht stand ich zwischendrin sogar auf Gewinn, hätte es aber nicht verdient, Remis ok.

Dann noch Sven Hermann gegen Amann. Auch hier wieder eine klare Sache, der Sieg war eine Sache von wenigen Zügen. Der Imperativ bei Schachaufgaben: Finden Sie den Gewinnzug! Der Imperativ gegen Wiesental: Stellen Sie die Partie schnellstmöglich ein!
Im Endspiel wird halt nicht jongliert. Deswegen: Remis

Durchwachsene Leistung, insgesamt haben wir nicht mehr verdient, an diesem verflixten Sonntag.

Mathias

Über den Autor: Mathias Guthmann schreibt unter anderem für kulinarische Zeitschriften und den Schachsport. Seine Essays und Kurzgeschichten haben eine hohe Reichweite und werden in verschiedensten Fachmagazinen, auch international, publiziert. In der freien Wirtschaft berät der Autor eine Firma zu PR-Strategien.

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