Magnus Carlsen neuer Schach-Weltmeister

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Der 22-jährige Norweger Magnus Carlsen ist neuer Schach-Weltmeister.
Titelverteidiger Vishwanathan Anand aus Indien musste am Ende das Match ohne einen einzigen Sieg verloren geben.
Carlsen ist der erste Westeuropäische Weltmeister seit dem  Niederländer Max Euwe, später ging der Titel nur ein einziges Mal  mit dem großen Bobby Fischer an den Westen.
Die letzte Partie der Weltmeisterschaft  endete nach 4 Stunden und 45 Minuten unentschieden, ein Ergebnis, das dem Herausforderer ausreichte den Titel zu gewinnen.

Auch heute spielte der junge Norweger ( jüngster Weltmeister seit Garry Kasparov ) auf Sieg – wie er nach der Partie betonte –  auch aus Respekt vor seinem Gegner.
Gleichzeitig musste  der Tiger von Madras alles auf eine Karte setzen, um sich noch eine theoretische Chance auf einen Fortgang der Weltmeisterschaft zu bewahren. Erst als es klar war, dass keine Sieg-Optionen mehr vorhanden waren, musste Anand das Remis anbieten.
Carlsen hatte den Vorteil ohne Druck in die Partie gehen zu können,  sein Spiel schien dadurch von einer gewissen Leichtigkeit getragen zu sein, im Gegensatz dazu musste Anand buchstäblich um jeden Zentimeter kämpfen.

Unterdessen befindet sich Norwegen im Ausnahmezustand.  Angestellte arbeiten nicht mehr und in den Schulen läuft der Fernseher,  so Espen Agdestein,  Carlsens Manager. Auch andere Norwegische Sportidole sind vom Schachfieber befallen, das Biathlon Team um den norwegischen Superstar Ole Einar Bjorndalen verfolgt die Spiele auf ihren Smartphones. Die TV-Quoten des staatlichen Fernsehsenders NRK liegen um die 40%, der Sender sicherte sich die Übertragunsrechte für den Wettkampf für 1,5 Millionen Euro.

Das Preisgeld für die Schach-Weltmeisterschaft beträgt 2,5 Millionen Dollar von denen der Sieger 60% erhält.

Mathias

Über den Autor: Mathias Guthmann schreibt unter anderem für kulinarische Zeitschriften und den Schachsport. Seine Essays und Kurzgeschichten haben eine hohe Reichweite und werden in verschiedensten Fachmagazinen, auch international, publiziert. In der freien Wirtschaft berät der Autor eine Firma zu PR-Strategien.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Marcus

    Was ist schöner: das Ereignis oder der Bericht?

    1. Mathias

      hätte gerne den Kampf noch ein paar Partien verfolgt, ein ziemlich brutales Sudden Death für Anand…

  2. Moritz

    12 Partien sind halt einfach arg wenige für einen WM Kampf.

    Auch von mir ein großes Lob an Mathias, klasse wie aktuell und gut gepflegt unsere Webseite ist.

    1. Mathias

      ja, und Anand hat mir ein wenig leid getan. Wenn man bedenkt: Norwegen hat ca.5.5 Millionen Einwohner, Indien dagegen 1,2 Milliarden ist das schon ein Hammer. Leider haben wir seit Lasker niemand mehr gehabt. Vielleicht hätte es Dr. Robert Hübner seinerzeit schaffen können…aber das Schicksal wollte es wohl nicht.

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