Die FIDE führt ihren Leitspruch gens una sumus einmal mal mehr ad absurdum.
von Mathias Guthmann
Gestern konnte man auf der offiziellen Präsenz des Weltschachverbands die Nachricht lesen, dass der langjährige Präsident der Fide, Kirsan Ilyumzhinov, seinen Rücktritt erklärt hätte. Seit über 20 Jahren führt der Kalmücke die Amtsgeschäfte als Nachfolger von Florencio Campomanes, der 1995 wegen Unregelmäßigkeiten finanzieller Natur zurücktreten musste.
Allerdings hielt sich die Nachricht nur wenige Stunden, der Russische Schachverband dementierte prompt. In seiner Stellungnahme betonte Ilyumzhinov, dass es sich ganz klar um Gerüchte oder Fehlinformationen handelt, von einem Rücktritt wäre nie die Rede gewesen.
Ilyumzhinov ist bestens vernetzt, schon während seines Studiums in Moskau verschaffte er sich gut funktionierende Kanäle in höchste russische Kreise. Der umtriebige Kalmücke hat keine Berührungsängste, zu seinen Bekannten zählten auch Sadam Hussein und Muammar al-Gaddafi, beiden wurde bekanntlich ein unrühmliches Ende zuteil.
Es darf nun nach Herzenslust spekuliert werden, nach aller Erfahrung wird es aber keine eindeutige Klärung des Sachverhalts geben.
Das passt leider in diese unruhige, teilweise chaotische Zeit