Der Geräuschpegel in der großen Halle klingt wie das gedämpfte Einspielen eines kompletten Orchesters vor der Aufführung, gespannt, ab und zu von den Zwischenrufen des ungeduldigen Publikums unterbrochen.
Plötzlich ein Trommelwirbel, an den Seitenwänden öffnen sich auf beiden Seiten zwei große Portale, durch die brasilianische Karnevalsgruppen hereinströmen und sich zu Samba-Rhythmen ausgelassen bewegen.
Einige Mädchen tragen knappe Kostüme aus leichtem Stoff. Immer wenn sie sich zu ihren Sprüngen nach oben katapultieren, flattern die Kleider nervös in der Luft. Obwohl sie einen ohrenbetäubenden Lärm veranstalten, gehen die Geschäfte derweil weiter, als wäre nichts geschehen.
Nach ein paar Sekunden wache ich auf und bin wieder in der Halle, ich hasse diese Halluzinationen.
Ich muss weiter zu Kitano, darf mich nicht mit diesen Trugbildern aufhalten. Hier hilft nur rüde journalistische Aggression, ich muss das verdammte Päckchen endlich los werden und zurück zu Nina gehen, durch die Stadt spazieren oder mich mit ihr ins Bett legen.