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07.06.2007 – 07.06.2021, 14 Jahre SC uBu

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In der Stadt treffe ich kürzlich meinen alten Schachfreund Wolfgang Henn. Wolle, so nennt man ihn im Freundeskreis, ist ein Gründungsmitglied des SC uBu. Wir haben unzählige Blitzpartien gespielt und sind oft gemeinsam zu den Mannschaftskämpfen gefahren. Der Mann ist ein echtes Urgestein!

Nach der langen Zeit, in der man sich wegen Corona nicht treffen durfte, gibt es natürlich einiges zu besprechen. Ohne Umschweife steuern wir deswegen unser Lieblingslokal an.

Zielstrebig geht es in die Außengastro (eigentlich heißt es ja Außengastronomie, aber die „nomie“ lassen wir einfach einmal weg, die Silbe wirkt so schrecklich ent-emotionalisierend, unpassend zum Thema). Es ist die Außengastro, mit einem brutal scharfen S. Seit kurzer Zeit testfrei zu begehen.


Überhaupt, die Außengastro, ein Wort, das erst in den letzten Jahren seine ganz besondere Bedeutung erhalten hat. Es ist noch gar nicht so lange her, da traf man sich einfach spontan auf ein frisch gezapftes kühles blondes im Biergarten, ohne sich große Gedanken über dieses Privileg zu machen.

Inzwischen hat sich diese sogenannte Außengastro zum Sehnsuchtsort der Stadt- und Landbevölkerung entwickelt.


Da sitzen wir nun mit unseren glänzenden, hoffnungsseligen Augen auf den harten Bierbänken und spüren ein völlig neuartiges, tief empfundenes Verlangen nach dem kühlen, goldglänzenden Stoff, den uns die Bedienung dann auch sogleich in schönen Gläsern mit weißer Schaumkrone auf den Tisch stellt und uns dabei mit einem kristallklaren Lächeln anschaut. Glücklich, dankbar, ein wenig ungläubig, als wäre alles nur eine zerbrechliche, zarte Illusion sehen wir uns um und stellen fest, dass an den anderen Tischen auch Gäste sitzen und dass das hier kein Traum sein kann.

Halleluja! Wir leben wieder!

Sobald das erste Bier mundet, beginnen die handelsüblichen Corona-Gespräche:
„Biste schon geimpft?“
„Ja, aber erst einmal.“

„Ferrari?“
„Nee du, Volkswagen, gab nix anderes, ein Kumpel hat aber Fiat, da reicht eine Ladung, geil, gell?“

Dann noch ein launiger Corona-Gag:
„Letztes Jahr im März hätte Zewa um ein Haar Apple übernommen, irre oder?“

Gerade erst ist der SC uBu 14 Jahre alt geworden!

Eine schöne Zahl. Viele Clubs schaffen es nicht länger als zwei Jahre, oft geht ihnen dann die Puste aus.

Wir plaudern ein wenig über uBu:

„Lieber Wolle, was bedeutet für dich uBu nach all den Jahren?“

Wolle:
„uBu ist nach wie vor eine tolle Sache, der Club hat sich super entwickelt. Es gibt immer noch spontane Treffen, Parties etc. Auch der sportliche Aspekt ist wichtig und das funktioniert bei uns ja auch ganz ausgezeichnet.“

Spitzbübisch fügt der frankophile Haudegen noch hinzu:

„Die Franzosen feiern ihren 14. Juli, wir feiern 14 Jahre uBu.“

„Was ist der schönste Moment für dich?“

Wolle zögert nicht lange und sagt:

„Der unglaublichste Augenblick war gleich im allerersten Jahr. Im Pokal gegen Neureut. Alles steht auf der Kippe.
Der Gegner reklamiert falsch. Chaos bricht aus. Es kommt zu wilden Diskussionen.
Plötzlich: uBu ist eine Runde weiter, das Unmögliche wird wahr.“

„Und der schwierigste Augenblick?“

„Ganz klar der Abstieg aus der Bereichsliga, eine dunkle Stunde. Aber so ist nunmal der Sport.“

In den nächsten Stunden mache ich beim Blitz kaum einen Stich gegen Wolle. Das ist natürlich Nebensache.
Lasst uns die Tassen heben auf unseren schönen Club, lebendig, spannend und einfach anders!

Euer Mathias

Mathias

Über den Autor: Mathias Guthmann schreibt unter anderem für kulinarische Zeitschriften und den Schachsport. Seine Essays und Kurzgeschichten haben eine hohe Reichweite und werden in verschiedensten Fachmagazinen, auch international, publiziert. In der freien Wirtschaft berät der Autor eine Firma zu PR-Strategien.

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