von Mathias Guthmann
uBu mit glänzendem Sieg gegen Forst. Die Mannschaft ist fantastisch aufgelegt, exzellente Vorbereitung und präzises Spiel, die Entscheidung fällt früh. Brillante Kurzpartie an Brett 1, Gegner zeigt sich von Neuerung überrascht, findet kein Gegenmittel und gibt nach 18 Zügen auf. Aufstieg perfekt gemacht!
Schweißüberströmt erwache ich und wanke in die Küche, mein Verstand ist blockiert, ich süße den schwarzen Kaffee mit fünf Löffeln Zucker, plötzlich habe ich den Gedanken, ich sei verrückt geworden. In der Hoffnung, dieses Phänomen würde verschwinden, setze ich mich und beobachte aus dem Fenster die schläfrige Morgenszene, zwei Hunde beschnuppern sich am Hintern, immer wieder skurril.
Mir kommt die Idee, dass mein Zustand zur Situation passt, nur ein Irrer betätigt sich als Chronist der Niederlage! Das Telefon klingelt, ein Redakteur fragt, ob ich Lust hätte, etwas für seine Zeitung zu schreiben. Ich antworte: „Weiß ich nicht“ und lege auf. Man kann erst beim Schreiben feststellen, ob man darauf Lust hat, ganz anders ist das beim Sex, da weiß man es vorher. Bemerke, dass ich statt Zucker, Salz in den Kaffee getan habe, gehe zum kotzen ins Bad.
Der Spieltag beginnt windig und regnerisch, ein Sturmtief fegt über das Land, entwurzelt Bäume, deckt Dächer ab und reißt die letzte Hoffnung auf den Klassenerhalt mit sich.
Auf dem Weg zur Haltestelle stürzt Mischa, Absage in letzter Sekunde, zum Glück nichts schlimmes, fällt aber für das Match aus, die Mannschaft ist dezimiert.
Ich erinnere mich an eine Geschichte des französischen Dramatikers Sacha Guitry: „Memoiren eines Falschspielers“ (Originalausgabe „Mémoires d’un tricheur“ Editions Gallimard 1935). Die Erzählung beginnt mit den Sätzen:
Bei Tisch waren wir zwölf. Von einem Tag auf den anderen hinterließ mich ein Pilzgericht allein auf der Welt. Mich allein, denn ich hatte acht Sous aus der Ladenkasse gestohlen, um mir Murmeln zu kaufen. Erzürnt hatte mein Vater ausgerufen: „Weil du gestohlen hast, bekommst du keine Pilze!“
Der Taubstumme war es, der die tödlichen Gewächse gesammelt hatte – und an diesem Abend gab es elf Leichen im Haus.
An jenem Sonntagmorgen hätte ich, um der drohenden Katastrophe zu entfliehen, gerne mit Mischa getauscht, selbst ein Beinbruch wäre willkommen gewesen, um dem Unvermeidlichen zu entkommen. Die Saison verzeiht uns aber nichts, durch Regen und Sturm machen wir uns auf den Weg zu einer Hinrichtung erster Klasse.
Bemerkenswert die Aufstellung der Schachfreunde aus Forst, an den ersten drei Brettern: Benedikt Dauner, Karl Dauner und Julian Dauner, eine schachbegeisterte Familie!
Ich selbst trete beherzt gegen Julian Dauner an, überziehe aber die Stellung und gerate ins Hintertreffen.
Marcus Krug an Brett 1 misshandelt seine Partie, ein Remis-Angebot wird verständlicherweise abgelehnt, der gegnerische Extrabauer reicht zum Sieg.
Lediglich gegen Dauner sen. an Brett 2 gelingt ein Sieg.
Mit einer Mehrfigur und genauen Zügen führt Wolfgang Henn seine Partie erfolgreich zu Ende.
Einsteller von Sven Maciejewski an 4.
Moritz Kühner an 5 wird überspielt.
Rolf –Tao – Schrader muss gegen Markus Wiederspahn (DWZ 1928!!!) ran, ein schier aussichtsloses Unterfangen, an dieser Stelle herzlichen Dank für das Einspringen, den Fahrdienst und den Kampf.
Manfred Lachnit an 7 gegen Steffan Hoffmann (DWZ 1766) kann den Durchmarsch eines Bauern nicht verhindern, auch hier herzlichen Dank für den Einsatz.
Wir freuen uns auf eine schöne Abschiedsrunde und verabschieden uns mit einem Lächeln aus der Bereichsliga!
Mein Herr, Sally Bowles, Liza Minelli, Cabaret
Bye bye mein Herr.
Bye bye mein lieber Herr.
Auf wiedersehen, mein Herr.
Es war sehr gut, mein Herr, und vorbei.
Du kennst mich wohl, mein Herr.
Ach, lebe wohl, mein Herr.
Du sollst mich nie mehr sehen mein Herr.
bye bye mein lieber herr
farewell mein lieber herr
it was a fine affair but now it’s over
and though I used to care
I need the open air
You’re better off without me mein herr