Pokal-Krimi gegen Ettlingen 3, Entscheidung erst im Blitz

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Leider ist uBu gegen Ettlingen 3 im Pokal ausgeschieden. Die Entscheidung fiel erst am späten Nachmittag im Blitz, nachdem es zuvor 2:2 stand. Unsere Aufstellung:1.Marcus Krug, 2.Wolfgang Henn, 3.Mathias Guthmann und 4. Moritz Kühner.
Am 4.Brett wurde Moritz Kühner mit dem starken Dominik Schwingen konfrontiert. Unglücklicherweise verkalkulierte sich Moritz, und musste  die Waffen strecken. Trotzdem ein herzliches Dankeschön, es ist nicht einfach gegen so starke Gegner zu kämpfen, man hat ja nicht jeden Tag 1800-er vor sich.

Wolfgang Henn profitierte von einem Ausrutscher seines Gegners Timo Fucik, und fuhr damit den wichtigen ersten Punkt für uns ein.
Ich hatte es an Brett 3 mit dem Ettlinger Lokalmatador Thomas Batton (DWZ 1945) zu tun. Auf einen geplanten Ruy Lopez reagierte Thomas mit 1…a6!?. Ich musste umdenken, befestigte 2 Bauern auf e4 und d4, und zwang meinen Gegner dazu stundenlang dagegen anzurennen. Entnervt stellte er am Ende eine Figur ein, und gab nach einem Springerschach auf f7 schließlich auf.
Marcus hatte an Brett 1 alles in der Hand. In einer äußerst zähen Partie gegen Igor Pyvovar,  verlor er nach fast 6 Stunden Spielzeit das entscheidende Tempo und damit die Stellung. So musste die Entscheidung im Blitz fallen. Dort hatten die Ettlinger das bessere Ende für sich. Eben einer dieser irren Pokalkämpfe!

Mathias

Über den Autor: Mathias Guthmann schreibt unter anderem für kulinarische Zeitschriften und den Schachsport. Seine Essays und Kurzgeschichten haben eine hohe Reichweite und werden in verschiedensten Fachmagazinen, auch international, publiziert. In der freien Wirtschaft berät der Autor eine Firma zu PR-Strategien.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Moritz

    Es war wirlich knapp gestern.
    Schade, dass es nicht gereicht hat und wir unglücklich rausgeflogen sind. Auch an dieser Stelle noch einmal Glückwunsch Mathias zu deinem tollen Sieg, der auch einfach schön rausgespielt war. Ich hoffe du machst in der Liga so weiter.

    1. Mathias

      Danke Moritz, ich streng mich auf jeden Fall an,

      Greetings,

      Mathias

      1. Jürgen

        Gratulation an Wolfgang und insbesondere Mathias, der wohl die grösste Performance lieferte, gemessen an seiner DWZ! Dies dürfte ein zusätzlicher Motivationsschub für die neue Saison geben und ein deutliches Signal an die gegenerischen Mannschaften; an Brett 8 is nix zu holen 🙂

  2. Mathias

    Folgendes noch zu dieser Partie. Ich wurde von meinem Gegner nach dem Spiel mit dem Vorwurf konfrontiert ich hätte ihn durch Schachgebote abgelenkt.
    Er bezog sich dabei auf die geltenden Fide-Regeln.

    Im Artikel 12.6 der Fide-Regeln steht dazu dieser Satz:

    Es ist verboten, den Gegner auf irgendwelche Art abzulenken oder zu stören. Dazu
    gehört auch ungerechtfertigtes Antragstellen oder ungerechtfertigtes Anbieten von
    remis oder das Mitbringen einer Geräuschquelle in den Turniersaal.

    Leider versäumte es mein Gegner mir während der Partie mitzuteilen, dass er sich durch meine (übrigens ganz leise vorgetragenen) Schachgebote gestört
    fühlte. Hätte er dies kundgetan so wären die Schachgebote fortan ausgeblieben. Üblicherweise unterlasse ich ja auch solche Gebote, bei dieser Partie jedoch verstand ich die Schach-Gebote als Aufmerksamkeitsgeste an den Gegner.

  3. Mathias

    Und noch etwas zu 1.e4 a6?
    Für diese Erwiderung auf den weißen Eröffnungszug gibt es im englischen Sprachgebrauch die Bezeichnung St. George Defence, im deutschen Sprachraum gibt es dazu noch kein Pendant. Die Zugfolge ist äußerst selten anzutreffen, bekannt ist aber die Partie von Tony Miles gegen Anatoly Karpov bei den Europäischen Mannschaftsmeisterschaften 1980. Damals schlug Miles mit dieser „Eröffnung“ den amtierenden Weltmeister Karpov. Allerdings agierte Karpov im Mittelspiel ungenau.

    Zunächst der Vorteil des Zuges:

    Weiß wird aus der Theorie geworfen, und das war’s schon!

    Nun die Nachteile:

    -Um seinen Damenläufer zu entwickeln muss Schwarz 3!! Züge aufwenden, das kann man meiner Meinung nach schneller haben (1…b6 leistet da mehr, nur 2 Züge bis zur Damenläufentwicklung)

    -Durch diese Tempoverluste kann sich Weiß im Zentrum festsetzen, und außerdem eine schnelle kurze Rochade anstreben

    -Keine Probleme mit der Theorie: Der Versuch den Anziehenden aus dem Buch zu werfen wird folgendermaßen widerlegt: 1.Zentrum besetzen, 2.die (vermeintlichen) Schwächen d4 und e4 werden mittels des äußerst mobilen Läuferpaars und eines Springers gestützt. 3.Die Dame-Läufer Batterie die auf der Diagonale a8-h1 entstehen kann wird nicht aus dem Auge gelassen. 4.Zum richtigen Zeitpunkt e5 durchdrücken.

    Fazit: Gegen 1…a6 braucht der Weiß-Spieler keine Vorbereitung. Im Gegenteil, mit schachlichen Bordmitteln spielt sich die Variante wie von alleine.
    Ein thematischer Partieaufbau und etwas Geduld reichen, man sollte nur nicht in Versuchung geraten den provokativen Zug sofort widerlegen zu wollen.

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